Dienstag, 4. September 2007

Arbeitsalltag in Hong Kong und Hausputz

Es ist fast egal, zu welcher Uhrzeit man in Hong Kong durch die Geschäfte in den Businessbezirken geht. Irgendwie ist immer etwas los. Natürlich gibt es aber auch hier Spitzenzeiten: Das Foto ist in einem Nebengebäude meines Unigebäudes heute um 13 Uhr Ortszeit entstanden, nachdem meine Vorlesung beendet war. Die arbeitende Bevölkerung geht um diese Uhrzeit zum Mittagessen und trifft sich in den schicken Cafés und Restaurants zum Stelldichein. Dies ist einer der unzähligen Wege, die durch die klimatisierten Hochhäuser quer durch die inneren Bezirke der Stadt führt. Nahezu orientierungslos folgt man hier den Schildern, die dem Fußgänger die Richtung zu den nächsten Gebäuden verraten.


Klar kann man auch draußen über die Straße gehen. Aber durch die Gebäude ist es komfortabler: Man hat klimatisierte Räume und ist vom Wetter ziemlich unabhängig. Heute hat es zum Beispiel vormittags etwas geregnet. Dann braucht man eigentlich keinen Regenschirm, der ist bei dem schwülen Wetter doch eh nur Ballast. Lieber durch die Gebäude den Weg bahnen.

Steffen und ich haben mittlerweile eine Route zur Uni gefunden, die nahezu komplett überdacht und klimatisiert ist.

Am Nachmittag stand Hausputz an. Den hatten wir schon die letzten Tage vor uns her geschoben und diesmal gab es keine Ausreden. Insbesondere mussten die ganzen Hinterlassenschaften unserer Vorgänger (alte Bürsten, Handtücher, Zeitschriften, Essensreste im Kühlschrank und alles, was man so in Bädern und Toiletten finden kann) beseitigt werden. Außerdem haben wir ein paar Möbel umgestellt, um den Platz besser nutzen zu können. Nach gut zwei Stunden waren wir damit aber fertig. Das ist der Vorteil, wenn man nicht so viele Quadratmeter hat!


Schnell war er! Bis in die letzte Ecke konnte er fliehen, aber letztlich gab es kein Entkommen mehr für diesen kleinen Lurch. Steffen wollte ihn als Haustier behalten: "Die sind doch nützlich. Wegen Insekten und so.... auch Chinesen halten die immer im Bad!" Aus welchem Buch er das wohl hat. Das müssen wohl die unhygienishen Festlandchinesen sein, von denen sich der Hong Konger immer lästernd abgrenzt. Noch nichtmal in unserer alten "Unterkunft" in Causeway Bay hatten wir Lurche, und das soll auch so bleiben. Außerdem sind wir (noch) keine Chinesen, sondern Europäer, die nicht jeden Mist übernehmen müssen. Und wenn ordentlich sauber ist, dann gibts sowieso kein Ungeziefer.

Steffen war schließlich bereit den Lurch auszuquartieren. Mein Vorschlag, den Kleinen außen aufs Fensterbrett zu setzten, damit er über die Außenfassade eine neue Heimat suchen kann, kam aber etwas zu spät. Naja, sechs Stockwerke Freifall sind noch vergleichbar wenig in der Megacity ;-)

1 Kommentar:

Renate hat gesagt…

Hallo Ron,
man spürt doch die Erziehung Deiner "sauberen" Mutter. Den Erfolg hätte sie nie geahnt !

Die klimatisierten Wege könnten wir z.Zt. auch hier gebrauchen, aber gegen Regen und Kälte.

Viel Erfolg !!
R.T.