Hui Quan Bier. 4,7 % Vol. Made in China. Sehr süffig. Das kann man trinken wie Wasser. Schmeckt aber trotzen toll. Mein persönlicher Favorit bisher. Auch hier ist Reis mit bei den Bestandteilen. Kostenpunkt: 25 Eurocent/Dose.
Freitag, 31. August 2007
Kleine Bierkunde
Erstes Treffen mit Einheimischen
Chinesen an sich sind altersmäßig nicht so leicht einzuschätzen. Sie trinken kaum Alkohol (deren Immunsystem verträgt das nicht-ihre Haut wird bei Alkoholgenuss rot und sie quillen angeblich im Gesicht auf und verlieren die Kontrolle, Lawrence (hier rechts in orange) hat mir das bestätigt). Außerdem rauchen nur wenige hier. Der Hong Konger sieht daher immer recht frisch aus und jünger als er tatsächlich ist. Ich war etwas verdutzt, dass ich der Jüngste am Tisch war... Die Jungs gehen morgen für vier Tage nach Thailand in den Urlaub. Danach wollen wir mal etwas zusammen unternehmen. Das Essen war nebenbei gesagt weltklasse. Es fehlte an nichts. Jede Fleischsorte und Königskrabben-Dumplings (sehen so ähnlich wie Donuts aus, sehr lecker) gabs für uns alle. Jeder kann von allem probieren. Das macht der Chinese immer so. Man teilt. Etwas anders als in Deutschland, wo "mein Essen, mein Reich" gilt. Aber was vorallem wichtig ist: Echt lecker! ;-)
Am Ende wurden wir auch noch -trotz heftiger Proteste unsererseits- von den beiden eingeladen. Das ist angeblich üblich. Wir sind danach mit Lawrence (Charles hatte eine Fahrschulstunde) noch in eine Bar in Causeway Bay gegangen und haben ihn über Hong Kong ausgequetscht.
Donnerstag, 30. August 2007
Sim City Asia!


Die unschöne Seite des guten Wechselkurses
Peak-Trip
Die Fahrt zum Peak rauf ist ganz nett. Das Wackeln des Wagens (der Wohl schon seit 140 Jahren fährt und noch nie einen Unfall hatte-in Hong Kong ist man ganz stolz drauf) erinnert irgendwie an die gute alte Drachenfelsbahn. Auch die Steigung ist vergleichbar. Der Preis ist glaub ich kleiner: gut 3 Euro für hoch und runter, ohne Ermäßigung.
Der Blick von oben ist natürlich beeindruckend. Abends soll er noch besser sein. Mit Neonreklamen und so. We will be back!! Das untere Bild zeigt die Südseite vom Peak aus. Man sieht glaube ich ganz gut, dass sich das ganze Leben eher im bebauten Norden von Hong Kong Island abspielt.
Gute alte Kronkolonie: Auch Madame Tussaud hat hier oben auf dem Peak Einzug gefunden. Natürlich mit allen Hong Kong Größen wie Bruce Lee, Jacky Chan, Tony Jaa, Chow Yun Fat und wie die ganzen TV-Kampfsportler eben so heißen.Hat nicht Uma Thurman bei Kill Bill den gleichen Anzug an? Naja, der Chinese klaut und kopiert unsere Marken, Patente und Geschmacksmuster ohne Skrupel, dann können wir ja auch mal zurückschlagen, oder?
Ein weiterer Grund für die hohen Grundstückspreise lässt sich hier erkennen: Es gibt einfach zu wenig Bauland, weil ein Großteil des Geländes zu hühelig ist. Abtragen kostet zu viel. Daher schafft man lieber auf Seeebene künstlich Land wie die Holländer.
Das Leben auf engen Raum kann schlauchen. Und es lässt kaum Platz für Sport. Draußen ist es zu heiß und auch eigentlich zu voll. Daher geht man am besten ins klimatisierte Fitnesscenter! Steffen und ich haben uns gestern eingeschrieben und haben nach dem Peakausflug das erste mal trainiert. Gleich 6,6 Kilometer in 32 Minuten auf dem Laufband und danach ran an die Gewichte. Ist ein superschickes Studio nur 5 Minuten zu Fuß entfernt von unserer Wohnung. 5 Etagen und mit wirklich allem, was das Sportlerherz begehrt. Fernostbesonderheit: Ein Thai-Boxring neben den Laufbändern. Man ist uns immer mehr entgegen gekommen mit den Preisen ("ach, ihr habt den Hongkong-Personalausweis, sagt das doch gleich", "wie - ihr bleibt ein ganzes Jahr hier?", "ich habe gerade nochmal mit dem General Manager gesprochen und ausnahmsweise und nur heute..." so haben wir dann nach drei Stunden an Vertragsverhandlungen und einem ordentlichen Nachlass mit einer Mitgliedschaftskarte das Studio verlassen. Ich bin aber sicher die verdienen immer noch gut an uns. Dave, der Sales Manager, der uns den Vertrag verkauft hat, ist super aufgedreht, spricht immer wie ein Maschinengewehr und verhaspelt sich regelmäßig. Er ist aber dennoch total sympathisch. Er begrüßt und verabschiedet einen mit einem Händedruck und Schulterklopfen, als würde man sich schon seit Jahren kennen. Naja ein Jahr der Bekanntschaft wirds es wohl zumindest werden!
Zur Stärkung nach dem Training gabs ein Steak im Steakhaus. Das war zwar preiswert, aber nicht der Knaller. Etwas zäh und vom Geschmack her irgendwie unlecker. Mein Instinkt hat mir geraten ausnahmsweise mal den Fettrand nicht zu essen. Armes Vorstandrind. Da hat man von Geschmack und Konsistenz auf die Haltung schließen können. 7 Euro inklusive Kartoffelecken und grüner Beilage. Lässt sich verschmerzen.
Heut Nacht haben wir Véronique, unsere französische Mitbewohnerin, verabschiedet. Für sie gehts morgen früh zurück in die Heimat. Die war die letzten Tage entweder arbeiten oder auf jeder Menge geschäftlichen Abschiedsfeiern, weshalb der Nettokontakt recht kurz war. Wir fanden uns aber in den wenigen Stunden, die wir hatten, sympathisch und haben unsere Emails für alle Fälle ausgetauscht. On verra ;-)
Dienstag, 28. August 2007
Trip über Kowloon nach Sha Tin



Bei unserer Behördengängen hatten wir heute auch das Vergnügen mit der alten Fähre aufs Festland überzusetzen. Die Fahrt kostet gerade mal rund 22 Cent und bietet echt einen schönen und unverbauten Blick auf die Hong Kong - Skyline. Je weiter man dann ins Landesinnere fährt, auf desto weniger Europäer trifft man. In der Bahn wurden Steffen und ich bereits angeschaut wie das neueste Automodell. Angeblich wird man als Europäer auf der chinesischen Seite sogar regelmäßig fotografiert ;-)
Ikea machts möglich!
So ganz ohne wars doch etwas langweilig. Habe neben der Bettausrüstung noch die Leselampe neben dem Bett, die Bilder und den Spiegel besorgt. Das bringt doch gleich wieder etwas Glanz in die Hütte.
Man muss aber nicht alles neu kaufen: Die Nägel hab ich mit der hauseigenen Pfanne reingeschlagen, die auf ihrer Schlagseite übrigens auch das Label des schwedischen Mögelgiganten trägt ;-)
Behördengang II

Vor meinem ersten Aufruf durfte ich ca. 3 Stunden warten, ich habe in der Zeit ein Konto bei der Hong Kong/Shanghai Banking Corporation (HSBC) eröffnet, um mein Euro-Bargeld in Sicherheit zu bringen. Die Tür unseres Appartments ist meines Erachtens nicht sonderlich sicher, selbst wenn sie abgeschlossen ist. Wird angeblich nächste Woche erneuert ;-)
Danach gings zum Uni Hauptcampus auf dem Hongkonger Festland. Das ist etwa 45 Minuten entfernt und damit für hiesige Verhältnisse schon ziemlich weit außerhalb. Mit dem Campus werden wir wohl nicht viel zu tun haben, da die Juristen ja alle auf der Hauptinsel studieren. Wir mussten uns dort allerdings einschreiben und unseren Studentenausweis abholen.
Meinen Personalausweis bekomme ich in etwa zwei Wochen. Morgen sind noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, aber dann ist der Ämterkram auch voraussichtlich erstmal vorbei.
Montag, 27. August 2007
Behördengang I
Das Gebäude ist der vergleichbar kleine Zwerg in der Mitte. Dort ist die juristische Fakultät der Postgraduierten Studenten im 3. Stock. Unten ist eine große Lobby mit Cafés, und kleineren Geschäften und einer Wäscherei.



Nein, das ist nicht die Bronx! Auf der Straße werden zur Zeit jede Menge Opferfeste gefeiert. Gehuldigt wird, wenn ich das richtig verstanden habe, Yue Laan, der Herr der Unterwelt. Nach dem taoistischen Brauch werden persönliche Habseligkeiten verbrannt. Meistens Essen, gelegentlich aber auch Geld und in Tempelgegenden wohl auch Autos, die dann in den Besitz der Götter übergehen sollen. Juristisch gesehen ist das zwar problematisch. Wenn aber Yue Laan dann zufrieden ist, schließen sich die Pforten der Hölle wieder und Prinz Daih Su, der als risige Papier- und Pappmachéfigur die Geschehnisse überwacht hat, fährt dann zum Abschluss der Geschehnisse in einer Feuersäule in den Himmel.
Große Verbrennungen werden insbesondere vor Gastronomien gemacht. Oft in unmittelbarer Nähe zu den Eingängen.

Das hier ist eine Demonstration, die direkt an unserer Wohnung vorbeiging. Es waren angeblich Metallarbeiter, die unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen sind.






Sonntag, 26. August 2007
Die ersten Schritte auf neuem Boden
Endlich bin ich in Hongkong angekommen und habe eine feste Unterkunft mit Internet. Ankunft war am Freitag, 24.08. um etwa 14 Uhr Ortszeit. In Deutschland ist es dann 8 Uhr morgens, man rechnet also sechs Stunden zurück (in der Winterzeit sieben, hier kennt man Sommer- und Winterzeit nicht). Die Reise war anfangs von einigen unschönen Vorkommnissen geprägt. Ich schreibe das hier ruhig mal, damit nicht jeder gleich sagt der Ron macht doch da nur Urlaub, wenns später dann doch mal ein paar schöne Bilder zu sehen gibt:
Da war zunächst einmal, dass ich einen Tag vor Abflug meinen Pass nicht finden konnte. Okay, Haus auf allen Etagen durchsuchen. Nix. Grüne Tonne durchsuchen. Nichts. Auto von Mutter durchsuchen (mein eigenes habe ich drei Tage vor Abflug schon verkauft). Nochmal überall nachschauen etc...das war ganz schön deprimierend, insbesondere, wenn man wie ich einen Pass extra schon beantragt hatte, um diesen stressigen "oh nein, mein Pass ist abgelaufen!"-Situationen zu entgehen. Es war wohl einfach zu viel los bei uns zu Hause in letzter Zeit, da kann so ein Teil schon mal unter die Räder kommen. Zum Glück war noch ein Tag Zeit, sodass ich mir dann nach durchwachter Nacht einen vorläufigen Pass habe ausstellen lassen. Trotz anderer Farbe (ein vorläufiger Pass ist grün und nicht bordeaux und innen viel farbenfroher) wurde er bisher auch von allen Behörden anstandslos akzeptiert. Es ist fast unnötig zu erwähnen, dass der eigentliche Reisepass inzwischen in Papas Wagen aufgetaucht ist, wohl der einzige Ort, bei dem ich mich mit bloßem Nachfragen begnügt habe...
Mit neuem Pass bewaffnet und am Check-In-Schalter des Flughafen Frakfurt dann stellte sich heraus, dass mein Koffer (zugegeben ein fettes Gerät) Übergewicht hat. 20 kg sind erlaubt, bis 25 kg ist Toleranzgrenze und ich hatte so um die 34. Auch hier hatte ich eigentlich vorgesorgt und war von der Maximalgrenze informiert. Fazit: Man sollte seiner Hauswaage eben nicht immer glauben, sondern lieber dem Rücken ;-)
Das Bild ist leider etwas unscharf geworden (ich muss Steffen noch das Fotografieren mit dem Handy beibringen), aber ich denke, man kann sich ansatzweise hineinversetzen, wie es sich anfühlen muss, wenn man für ein Jahr Ausrüstung dabei hat und ein Drittel davon gleich abgeben darf. Übergewicht hätte 40 € pro Kilo gekostet. Na dann kann ich auch gleich da neu einkaufen.
Zwischenstation war dann Qatar in den Arabischen Emiraten. Wir waren nur knapp 3h dort und mussten als Transitgäste auf dem Flughafen bleiben. Nichtsdestotrotz ist das Shoppingcenter dort erwähnenswert:
Hier kann man echt fast alles bekommen. Mit Abstand der größte Duty Free, den ich bisher gesehen habe. Die Preise entsprechen jedoch weitestgehend etwa denen, die man auch in Deutschland zahlen würde. Ausnahme sind Zigaretten: Fünf Stangen Marlboro kosten gerade mal 40 Euro-zumindest solange der Zoll es nicht mitbekommt.
Die Fluglinie Qatar-Airways ist übrigens sehr zu empfehlen. Für knapp 400 Euro erhält man einen ziemlich guten Service, hat einen Flatscreen vor sich zum Rumspielen mit fast allen aktuellen Kinofilmen, Live TV-Kanälen, Dokumentationen (natürlich auch über Hong Kong), eine wahnsinnige Musikauswahl, Computerspielen... der gute alte "Bordfilm" für die ganze Familie ist hier echt ade. Man kann sich auch FSK-18 Geiseldramen anschauen (alles mit mit arabischen Untertiteln), wenns das Fliegerherz denn mitmacht.
Kommt man in Hong Kong an, so landet man inzwischen nicht mehr waghalsig mitten in der Stadt, sondern im Norden von Lantau, einer Nebeninsel von der Hauptinsel Hong Kong Island, die noch weitgehend unbebaut ist. Nimmt man dann aber ein Taxi und fährt über zwei lange Verbindungsbrücken, so tut sich schon nach wenigen Minuten ein anderes Bild von der Stadt auf...
Dusche und Klo auf ungelogen einem (in Zahlen: 1!) Quadratmeter. Wenn jemand frisch geduscht hat, ist ein Toilettengang immer ziemlich feucht. Man kann dem aber ganz gut aus dem Weg gehen:
Es ist klar, dass man dann (wie viele andere auch), abends nicht in der Bude bleibt. Auch wir sind rausgefahren. Taxifahren in HK ist klasse. Der Taxometer fängt bei 1,5 Euro an und bleibt sehr lange da stehen (die ersten 2 Kilometer). Danach geht er dann langsam los. Es kostet kaum eine Fahrt mehr als 3 Euro. Taxifahrer sprechen fast nie Englisch. Das ist für die Chinesen angeblich superschwer. "Naja, so ein paar Brocken Englisch sollten ja wohl drin sein", denkt man sich da. Aber meistens können die echt KEIN EINZIGES WORT. Obwohl Englisch Amtssprache ist. Naja, hier haben meine Kantonesisch-Brocken schon ein wenig geholfen. Wir sind bisher immer angekommen. Das hier oben ist Lan Kwai Fong, die berühmt-berüchtigte Vergnügungsmeile in Central auf Hong-Kong Island. Edelste Bars und eine Menge Clubs bieten hier einiges für den jungen Besucher. Das Publikum ist ziemlich schick angezogen, die Preise für HKonger Verhältnisse unglaublich hoch (Bier um die 5 Euro). Dafür bekommt man aber auch einiges geboten. An einem Freitag außerhalb der Studienzeit (fängt ja erst im September an) erinnert das ganze an eine Mischung aus Karneval in Rio (insbesondere wegen der tropischen Temperaturen) und dem New Orleans Mardi Gras Festival. Ziemlich geil ;-)
In dem Gebäude in der Mitte werde ich studieren. Der Bank of America Tower in der Mitte mit der blauen Schrift. Liegt gleich neben Lan Kwai Fong
Zurück zu unserer schicken Wohnung
Für so einem Raum zahlt man zu zweit 36 Euro pro Nacht, also 18 pro Kopf. Wir haben dort die ersten beiden Nächte verbracht. Eigentlich hatten wir vier Nächte gebucht (und auch schon bezahlt). Als wir dann gestern eine Wohnung gefunden haben und heute früh dort ausziehen wollten, hat unsere Vorzimmerfrau (die Putzfrau ist dort gleichzeitig der Wachhund und schläft meines Erachtens NIE-wir brauchten im Grunde gar keinen Zimmerschlüssel, da sie eh immer öffnete, egal zu welcher Zeit wir kamen. Teilweise wachten sogar zwei Frauen in dem Vorraum) sofort Alarm geschlagen und in der Vermietzentrale (im benachbarten Gebäude) angerufen. Dann haben die uns anstandslos sofort die gesamte Miete für die beiden noch fehlenden Tage in Bar ausgezahlt. Nicht schlecht dafür, dass wir ja eigentlich still und heimlich auschecken wollten und die Miete schon für perdu erklärt hatten.