Dienstag, 2. Oktober 2007

Chinesischer Nationalfeiertag

Der chinesische Nationalfeiertag ist am 1. Oktober und wird seit der Übergabe Hong Kongs an China 1997 natürlich auch hier in Hong Kong begangen. Dafür werden gegen Abend die Straßen in der Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt und im Hafen von Hong Kong zeigt der Chinese dann auf eindrucksvolle Weise, dass er der Erfinder des Feuerwerks ist. Wer allerdings (wie ich) sich auf dicke Militäraraden mit Marschmusik, chinesischen Flaggen an jeder Häuserfront und Propaganda bis zum Abwinken gefreut hat, der wurde bitter enttäuscht: Davon war jedenfalls in Hong Kong fast gar nichts zu sehen! Im Hong Konger Fernsehen wurde zwar andauernd berichtet, aber überhaupt nicht übertrieben patriotisch und vorallem nicht militärisch-kraftprotzend. Es fand vielmehr alles in einem meiner Meinung nach sehr gemäßigten Rahmen statt.


Der National Day ist eigentlich öffentlicher Feiertag und zumindest offiziell haben alle Hong Konger danach sogar eine Woche lang Ferien. Dennoch kenne ich eine Menge Leute, die weder diese freie Woche noch den Nationaltag selbst arbeitsfrei genießen können. Auch sieht man keine Geschäfte, die etwa "Betriebsferien" machen. Viele Leute müssen einfach arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder weil es ihr Chef von ihnen verlangt.





Sicherheitskräfte rücken gegen Nachmittag an, um die nötigen Vorkehrungen für den Abend zu treffen. Es wurden alle öffentlichen Verkehrsmittel für etwa zwei Stunden stillgelegt und die MTR (die Untergrundbahn) wurde evakuiert. Haben sie gut gemacht - es gab, soweit ich weiß, gar keine unschönen Zwischenfälle.

Das Hong Konger Publikum nimmt Platz und wartet auf das Feuerwerk. Eine unglaubliche Masse von Menschen versammelt sich hier am Hafen. Es geht sehr gesittet zu und wir sind weit und breit die einzigen, die Bier trinken. Schmeckt aber gut bei 30 Grad ;-)


Nach dem Feuerwerk wollen natürlich alle wieder nach Hause. Eine riesige Welle von Menschen fegt dann durch die Stadt, die vor wenigen Minuten noch so ungewohnt menschenleer war. Sehr eindrucksvoll. Hier kommt die Menge gerade über eine Überführungsbrücke (im Hintergund).


Und da das so aufregend und anstrengend war, geht man am besten erstmal was essen...




Tintenfische.

In der South China Morning Post, eine der beiden großen englischspachigen Zeitungen hier, habe ich gelesen, dass in Hong Kong jetzt wieder Notfallübungen für den Fall des Ausbruchs der Vogelgrippe durchgeführt werden. Es gäbe zwar keine "konkrete Gefahr" und ein Ausbruch sei somit nicht zu erwarten, aber man könne ja "nie wissen", so die Verantwortlichen.

Vielleicht doch lieber beim Obst bleiben. Hier der Markt von Wanchai: Ich dachte bisher immer die Preise für Obst in den Supermärkten hier seien schon günstig, aber Obst auf den Märkten ist superbillig: So kosten 2 Kilo Bananen etwa 40 Eurocent. 12 Orangen werden bei 30-40 Eurocent gehandelt. das macht 3-4 Cent pro Orange! Außerdem gibt es eine tolle Auswahl und viele Früchte, die man in Deutschland nicht oder nur schwer bekommt. Viele davon sind allerdings auch nicht der Knaller, sodass man wohl nicht ohne Grund auf eine Einfuhr in unsere heimischen Supermarktregale verzichtet hat. Außerdem muss man aufpassen, dass das Obst nicht schlecht wird: Viele der verkauften Sachen sind schon sehr reif, also nur für den schnellen Verzehr und nicht für eine Lagerung geeignet. So konnten wir heute einen guten Teil unserer vorgestern gekauften Mangos wegschmeißen, nachdem die unseren Kühlschrank vollgetropt hatten. Insbesondere ältere Chinesinnen wissen um solche Gefahren. Die gehen daher mehrmals täglich auf den Markt und kaufen für jede einzelne Mahlzeit frisch ein.

Drachenfrucht.

Die Fische liegen ungekühlt bei 30 Grad herum. Vorteil: der Geruch lockt potentielle Kunden schon von weit her an. Nachteil: der frisch gewonne Kunde hat möglicherweise das letzte mal in seinem Leben "frischen" Fisch gegessen und fällt als zukünftiger Kunde flach.

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